Altlasten

In der Vergangenheit sind auf manchen industriell, gewerblich oder militärisch genutzten Flächen Verunreinigungen des Bodens entstanden. Dies geschah häufig durch Unfälle oder aufgrund eines sorglosen Umgangs mit Schadstoffen. Niederschläge führten dazu, dass diese bis ins Grundwasser versickerten.

Verunreinigungen des Grundwassers können dazu führen, dass Trinkwasser aufwändig gereinigt werden muss oder gar nicht mehr nutzbar ist. Durch teure Sanierungs- und Sicherungsmaßnahmen, etwa den Bau von Abfangbrunnen, kann verhindert werden, dass sich Schadstoffe im Grundwasser ausbreiten.

Die Versäumnisse früherer Generationen lassen sich nicht innerhalb einer Generation heilen. Deshalb wird die Altlastensanierung systematisch vorangetrieben. Jeder kann durch einen achtsamen Umgang mit Ölen, Farben oder Pflanzenschutzmitteln dazu beitragen, "Altlasten von morgen" zu verhindern.

Medikamente

Gesund sein möchte jeder! In Deutschland gibt eine gute medizinische Versorgung. Wir profitieren alle davon, dass es so viele und so wirksame Medikamente gibt. Im Durchschnitt nimmt jeder täglich 1,5 Medikamente zu sich.

Die gute medizinische Versorgung hat eine unerwünschte Nebenwirkung: Bis zu 70% der Medikamente scheidet unser Körper wieder aus. Die Wirkstoffe gelangen so ins Abwasser, in die Gewässer und das Grundwasser! Für die Umwelt sind diese Stoffe ein Problem, da sie nicht oder nur langsam abgebaut werden.

Zwar können Kläranlagen Medikamente aus dem Abwasser entfernen. Dazu müssen sie aber mit zusätzlichen Reinigungsstufen ausgerüstet werden. Effektiver ist es, die Belastung der Gewässer durch Medikamente zu verringern. Zum Beispiel sollte man alte Medikamente nicht in die Toilette werfen.

Nitrat

Nitrat ist ein wichtiger Pflanzennährstoff. Mit nitrathaltigem Dünger fördert die Landwirtschaft das Wachstum von Kulturpflanzen. Probleme gibt es dort, wo mehr Dünger ausgebracht wird als die Pflanzen verwerten können. Dann wird das Nitrat in den Untergrund ausgewaschen und gelangt ins Grundwasser.

Nach der Trinkwasserverordnung dürfen nicht mehr als 50 Milligramm Nitrat im Liter Trinkwasser enthalten sein. Wird der Grenzwert überschritten, muss es mit nitratfreiem Wasser gemischt oder technisch aufbereitet werden. Unser Trinkwasser wird ständig überwacht. Seine hohe Qualität wird garantiert.

Für die Erzeugung von tiefgrünem Kopfsalat oder die besonders frühe Ernte von Kartoffeln wird mehr gedüngt als notwendig. Verbraucher können umsteuern, indem sie regional, saisonal und biologisch erzeugte Lebensmittel einkaufen. Weil der Ökolandbau weniger düngt, verringert er die Nitratbelastung.

Wassergefährdende Stoffe

Wassergefährdende Stoffe kommen in Industrie, Landwirtschaft und im privaten Bereich zum Einsatz. Wir heizen mit Öl, tanken Benzin, verwenden Wasch- und Reinigungsmittel, nutzen Farben und Lacke. Alle diese Stoffe können bereits in kleinsten Mengen große Mengen an Wasser verschmutzen.

Die bedeutendsten wassergefährdenden Stoffe sind Mineralöle, die als Produktionsstoff oder Energieträger eingesetzt werden und Biomasse, die bei der landwirtschaftlichen Tierhaltung anfällt. In die Umwelt gelangen wassergefährdende Stoffe am häufigsten bei Unfällen in der Landwirtschaft und an Biogasanlagen.

Nach dem Wasserhaushaltsgesetz müssen wassergefährdende Stoffe sicher gelagert werden und befördert werden. Für Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft sind dafür spezielle Regeln festgelegt, die an Veränderungen in der Wirtschaft aber auch in den Unfallstatistiken angepasst werden.

Mikroplastik

Wir alle benutzen Zahnpasta, Duschgel und Kosmetika wie Anti-Falten-Cremes, Make-ups oder Lippenstifte. Dies gehört zu unserer täglichen Körperpflege. Genau da, wo es um Sauberkeit geht, versteckt sich eine Quelle für die Verunreinigung der Gewässer: Mikroplastik! Das sind winzige Kunsstoffteilchen, die in Kosmetika als Schleif- oder Glanzpartikel eingesetzt werden. Da Kläranlagen diese nicht aus dem Abwasser entfernen können, gelangen sie in die Umwelt. Lesen Sie die Zutatenliste Ihrer Zahnpasta, Ihres Duschgels und Ihrer anderen Kosmetika gut durch. Finden Sie dort Begriffe wie Polyethylene, Polypropylene oder Polyethylenterephthalate, ist Mikroplastik enthalten. Alternativ können Sie auch Naturkosmetik benutzen, darin ist Mikroplastik tabu.

Pflanzenschutzmittel

Obst und Gemüse gehören unbedingt zu einer guten Ernährung! Wir alle wünschen uns die landwirtschaftlichen Produkte in ausreichenden Mengen und zu erschwinglichen Preisen. Auch legen wir großen Wert auf "saubere" Energie, die zum Teil aus der Verbrennung von Energiepflanzen wie dem Raps gewonnen wird. Um Unkraut und Schädlinge fern zu halten, setzt die Landwirtschaft Pflanzenschutzmittel ein. Diese können sich aber auch auf andere Tiere und Pflanzen negativ auswirken. Zudem gelangen Pflanzenschutzmittel vom Feld in Gewässer und durch Versickern ins Grundwasser.

Deutsche Landwirte dürfen nur zugelassene Pflanzenschutzmittel verwenden. Dabei geht man davon aus, dass sie die Mittel fach- und damit umweltgerecht anwenden. Verbraucher können darauf achten, Gemüse und Obst aus biologischem Anbau zu kaufen. Der Ökolandbau verzichtet auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.