Der tägliche Wasserverbrauch liegt in Deutschland bei rund 120 Litern pro Person. Doch tatsächlich verbrauchen wir weit mehr Wasser. Das Konzept des virtuellen Wassers beruht darauf, dass jedes Produkt für seine Herstellung eine bestimmte Menge Wasser benötigt. Dieses versteckte Wasser steckt in den Lebensmitteln und Produkten, die wir täglich konsumieren. Durch die Einfuhr dieser Güter importieren wir Wasser, das im Erzeugerland verbraucht wurde. So liegt der virtuelle Wasserverbrauch in Deutschland bei rund 4000 Litern Wasser pro Person und Tag. Durch den Kauf regionaler Produkte können wir Wassermangel und Wasserverschmutzung in anderen Ländern entgegen wirken.


Anleitung:
Im Wimmelbild sind viele Gegenstände mit einem Barcode versehen.
Mit einem der Handscanner können Sie sich das virtuelle Wasser, das in diesen Gegenständen steckt, anzeigen lassen.

1 Genussmittel

Der Anbau von Tee ist, was die Menge des virtuellen Wassers betrifft, unbedenklich. Problematisch wird er jedoch dann, wenn es durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu einer Schädigung des Grundwassers und der Oberflächengewässer kommt.

2 Baumwollprodukte

Immer mehr Hersteller weichen für die Produktion von Kleidung in die Billiglohnländer Asiens (zum Beispiel China, Kambodscha, Bangladesch und Indien) aus. Umweltfreundlicher – vor allem im Hinblick auf den virtuellen Wasserverbrauch – ist es allemal, bei der Kleidung mehr Wert auf Langlebigkeit und Qualität zu setzen.

3 Südfrüchte

Zur Schonung ausländischer Wasserressourcen sollte der Genuss von Südfrüchten verringert und möglichst aus fairem Handel und ökologischer Erzeugung gedeckt werden. Eine gesunde und geschmackvolle Ernährung können wir auch sehr vitaminreich durch unsere regionalen Obst- und Gemüsesorten sicherstellen.

4 Gewächshäuser

Wir importieren immer mehr landwirtschaftliche Produkte aus den warmen und sonnigen südlichen Ländern. Aber genau dadurch verschärft sich die Wasserknappheit dort immer mehr.

Durch den jahreszeitlich angepassten Kauf von Obst und Gemüse aus der eigenen Heimatregion lässt sich die virtuelle Wasserbilanz erheblich verbessern.

5 Kommunikation

Auch wenn in landwirtschaftliche Erzeugnisse das meiste virtuelle Wasser fließt, liegt der weltweit für Industriewaren verwendete Anteil immerhin noch bei rund 23 Prozent. Die Nutzungsdauer eines Mobiltelefons ist kurz: Würde man die Nutzung um nur ein Jahr verlängern, könnte ungefähr ein Drittel des Wassers eingespart werden.

6 Papier

In einem DIN-A4-Blatt Schreibpapier aus frischem Zellstoff stecken 10 Liter virtuelles Wasser.
Die Nutzung von Recyclingpapier ist eine der wichtigsten Maßnahmen, um den virtuellen Wasserverbrauch zu reduzieren. Beim Kauf von Neupapier ist es sinnvoll, auf einen nachhaltigen Anbau zu achten (Gütesiegel wie FSC oder PEFC).

7 Agrarprodukte

Der massive Anstieg des Fleischkonsums geht einher mit dem Ausbau der Intensivtierhaltung, die fast ausschließlich auf Kraftfutter setzt und damit zu einem extrem hohen Verbrauch virtuellen Wassers führt. Ein bewusster und sparsamer Konsum tierischer Produkte trägt erheblich zur Verringerung dieses Wasserverbrauchs bei.

8 Nahrungsmittel

Überall, wo viele Menschen leben, verbrauchen sie riesige Mengen virtuelles Wasser, die ständig mit den Waren rund um den Globus transportiert werden. Deutschlands gesamter Wasser-Fußabdruck beläuft sich deshalb auf 120 Milliarden Kubikmeter pro Jahr.

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Virtuelles Wasser Übersicht

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